Haltungshinweise für den

Leopardgecko


Der Leopardgecko
leopardgecko
Lateinisch: Eublepharis macularius
Herkunft: Afghanistan, Pakistan, Indien
Größe: Bis 30cm
Terrarium: Mindestens 100x50x50cm (BxTxH) mit gut strukturierter Rückwand
Aktivitätszeit: Dämmerungs- und Nachtaktiv
Haltung: 25-35°C tags, Absenkung auf Raumtemperatur nachts, 60% r.F.
Futter: Insekten, nestjunge Nager
Zucht: Eine zwei- bis dreimonatige Winterruhe ist erforderlich.
Bemerkungen: Sehr gut als Terrarientier geeignet.

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eublepharis macularius ein super hypo mack snow leopardgecko

Lebenserwartung: über 20 Jahre.

Eignung: Perfekt als Einstieg in dieses tolle Hobby geeignet.

Allgemeines: Der Leopardgecko gehört ohne Zweifel zu den beliebtesten und am meisten gehaltenen Terrarientieren. Das verdankt er nicht zuletzt seiner Robustheit und Schönheit. Die Geckos verzeihen kleine Haltungsfehler ohne Probleme. Pioniere, wie Ron Tremper, züchten schon seit 1980 und länger Leopardgeckos. Dies hat zur Folge, dass es heute ein unmenge an Farb- und Zeichnungsvarianten gibt; da ist für jeden Geschmack ein passendes Terrarientier zu finden. Auch das ist einer der Gründe warum der Leopardgecko als das "Einsteigertier" schlechthin gilt.

leopardgecko terrarium

Terrarium: Ich bin der Meinung, der Bodengrund sollte nicht so hoch wie immer empfohlen(10cm) sein. Ein 2cm Sand-Lehm-Gemisch ist ausreichend. Wenn man mehr einfüllt hat man jeden Monat das Problem bei der Suche nach den Eiern das Terrarium umgraben zu müssen. Das ist nicht nur lästig sondern würde auch die Tiere stören. Sinnvoller ist es eine Wetbox (zB eine Plastikbox mit feuchtem Substrat) in das Terrarium einzubringen. Für diese Zwecke haben sich Kokosfasern, Vermiculit und Perlit bewährt. Die Geckos legen dann immer ihre Eier dort hinein. Diese wird auch aufgesucht um eine problemlose Hätung zu erreichen. Die Minimalmaße für Leopardgeckos sind mit 100x50x30cm (BxTxH) angegeben. Wenn man den Tieren jedoch ein Terrarium der Größe 120x60x60cm mit gut strukturierter Rückwand anbietet, wird man sich sehr viel mehr an den Tieren erfreuen können. Viele Versteck- und Klettermöglichkeiten, wie zB Steinaufbauten, runden die Einrichtung ab. Die Wasserversorgung sichert eine Sturztränke. Diese spart viel Arbeit und bietet lange Zeit, immer frisches Wasser. Als Beleuchtung reicht ein einfacher Spotstrahler aus. Wenn man diesen an einem Ende des Terrariums installiert, stellen sich die Temperaturbereiche von ganz allein ein. Die Geckos haben dann sowohl horizontal als auch vertikal die Möglichkeit ihre Vorzugstemperatur zu wählen. Ein Stein unter dem Strahler speichert die Wärme für die Nacht.

Futter: Leopardgeckos sollten dreimal wöchentlich gefüttert werden. Besonders viel Aufmerksamkeit sollten den Zuchtweibchen und heranwachsenden Tieren entgegen gebracht werden. Achten Sie unbedingt auf ausreichende Kalziumversorgung. Werden die Tiere unterversorgt wird das Kalzium den Knochen entzogen bzw. kann garnicht erst eingelagert werden. Die Folge sind schwere Knochenerkrankungen unter denen die Tiere zu leiden haben. Verfüttert werden können Schaben, Grillen, Heimchen, Heuschrecken, nestjunge Nager und Rosenkäferlarven. Die beiden letzteren sind besonder für die Zuchtweibchen geeignet da diese während der Trächtigkeit weniger fressen und das Futter, das sie aufnehmen besonders hochwertig sein muß. Beachtung sollte ebenfalls die Aktivitätszeit der Futtertiere finden. Es ist wenig sinnvoll Heimchen tagsüber in das Terrarium zu werfen, denn diese verbringen die Nacht in einem Versteck und die Geckos haben es schwer sie zu finden. Sie sollten diese also nachts verfüttern oder zB auf Schaben ausweichen. Weiterhin sollte eine kleine Schale mit Kalzium in das Terrarium gestellt werden, an dem die Geckos lecken können. Es ist sehr wichtig vor der Einrichtung des Terrariums in Erfahrung zu bringen ob die Geckos, die dort einziehen sollen, auf Kalziumsubstrat gehalten worden. Dieses Substrat ist beim Verschlucken völlig harmlos für die Tiere. Sie können dadurch sogar ihren Kalziumbedarf decken. Es ist allerdings davon abzuraten solche Tiere auf sandigem Boden zu halten, da diese den Sand auch fressen und Verdauungsprobleme bekommen können.

leopardgecko eublepharis macularius bei der paarung

Nachzucht: Für die Zucht sollten keine Weibchen unter 50g Körpergewicht eingesetzt werden. Zu junge oder abgemagerte Tiere nehmen durch die Vermehrung in gefährlichem Maße wertvolles Gewicht ab. Das kann bis zum Tode des Tieres führen. Jeder Halter sollte daher verantwortungsvoll mit seinen Schützlingen umgehen. Der Beginn der Zucht stellt eine zwei- bis dreimonatige Winterruhe dar. Diese sollte ca. von November bis Ende Januar dauern. Das heißt die Fütterung sollte eingestellt werden, die Beleuchtungsdauer schrittweise auf 6 Stunden täglich reduziert und die Temperatur auf 15°C gesenkt werden. In dieser Zeit wird nicht gefüttert. Die Geckos benötigen während der Winterruhe trotzdem Wasser. Ende Januar stellen Sie, ebenfalls schrittweise, die optimalen Bedingungen wieder her. Nach kurzem werden die Geckos Paarungsaktivitätetn zeigen. Weitere vier Wochen später ist dann das erste Doppelgelege zu erwarten. Für die dauernde Haltung ist es empfehlenswert ein Männchen mit mindestens drei Weibchen zu vergesellschaften. Ein paarungswilliges Männchen bedeutet für einzelne Weibchen zu viel Stress.

Die Inkubation: Nichts ist leichter als die Inkubation, wenn man weiß wie es geht. Deshalb versuche ich hier eine möglichst genaue Anleitung zu erstellen. Das wichtigste ist die Box. Sie darf nicht luftdicht schließen. Die Luft muß zirkulieren können, denn herabtropfendes Wasser kann den Embryo umbringen indem es die Oberfläche des Eies für Sauerstoff versiegelt und der der Gecko damit erstickt. Ebenso wichtig ist es, dass das Ei von unten immer Wasser in Form von hoher Luftfeuchtigkeit bekommt. Sie sollten also niemals das Substrat austrocknen lassen da sonst auch das Ei austrocknen würde. Das Substrat ist eigentlich egal. Vermiculit, Perlit, Seramis und selbst Sand funktioniert.

Der Leopardgecko hat eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft die ihn zur Zucht interessant macht; man kann ihn gezielt auf Männchen bzw. Weibchen ausbrüten. Einfluß darauf nehmen die Inkubationstemperaturen.

Die Extremwerte bei der Inkubation sind 24 und 34°C. An diese Werte sollte man jedoch nicht herankommen da die Sterblichkeit in diesem Bereich sehr hoch wird. Vermutlich haben diese Extremwerte auch zum Entstehen vieler Farbformen beigetragen. Die Geschlechter werden in den ersten drei Wochen festgelegt. Die Temperatur bestimmt auch die Pigmentierung der Tiere. Je höher die Temperatur umso geringer ist der Melaninanteil in der Haut. Das bedeutet die Tiere werden heller. In der Natur liegt das wohl daran, dass es in kühleren Regionen auch feuchter ist und die helle Farbe eher Tarnung für den trockenen, sandigen bzw. lehmigen Boden ist und die dunkle Farbe auf Erde geeigneter ist.

Zurück zur Inkubation: Diese Fakten kann man auch nutzbringend anwenden. Möchte man zB helle Weibchen, so inkubiert man die Eier drei Wochen bei 26°C und danach bei 31°C. Die Zeiten bis zum Schlupf können je nach Temperatur bis zu 90 Tage dauern.

leopardgeckogelege inkubationsbox leopardgecko jungtier eublepharis macularius

Geschlechtsunterschiede:

Geschlechtsunterschied Leopardgeckomännchen Geschlechtsunterschied Leopardgeckoweibchen

Leopardgeckomännchen

Leopardgeckoweibchen

Weiterführende Literatur:
Leopardgeckos: Pflege, Zucht, Erkrankungen, Farbvarianten
Leopardgeckos
Leopardgeckos
Der Leopardgecko - Eublepharis Macularius